Freitag, 15. Dezember 2023

Wie geht es dir?




 

Wie geht es dir? Die meisten Menschen antworten auf diese Frage, indem sie einen ganzen Katalog mit Dingen auflisten, die sie noch machen müssen. Gut und schön.

Aber eigentlich ist das nicht die Antwort auf die Frage.


Und auch die Frage müsste eigentlich lauten: Wie geht es deinem Herzen?

Bist du vielleicht gerade traurig oder fröhlich? Lustig oder deprimiert? Voller Erwartung oder hast du bereits aufgegeben? Bist du romantisch oder inzwischen abgeklärt?


Vielleicht herrscht in deinem Land gerade Krieg. Oder du bist dankbar für Frieden. 

Vielleicht leidest du oder einer deiner Angehörigen gerade an einer Krankheit? Vielleicht ist jemand gestorben oder du hast einen Verlust anderer Art erlebt?


Wie auch immer du gerade drauf bist, da ist einer, der dich sieht. Es ist Jesus, der Sohn Gottes. Er nennt sich unser Hohepriester. Warum? Weil er alles Leid, das wir erleben, selbst durchgemacht hat. Weil er für Krankheit, Leid und Schmerz selbst den Tod auf sich nahm. Für uns. Jetzt kann er mit uns mitleiden. Er versteht uns. Und er liebt uns bedingungslos.

 

In unserer heutigen Zeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen gerade leiden, krank sind, Schmerzen haben, sich im Kriegszustand befinden oder einen Verlust erlitten haben. Jesus versteht diese Menschen. Er möchte ihnen nahe sein. Die einen verstehen das und nehmen sein Angebot an, bei ihnen zu sein und ihnen zu helfen. Die anderen schlagen das Angebot aus. Sie wollen selbst mit ihrem Leben zurechtkommen. Aber funktioniert das? Ich denke nicht. Nur, das wollen sie nicht wahrhaben. 

Solange alles gut läuft, vermissen sie Gott auch nicht. Aber vielleicht werden sie ihn vermissen, wenn es ihnen schlecht geht. 

Denn Jesus ist das Beste, das ihnen passieren kann.


In der Bibel, in Psalm 62, Vers 9 heißt es: 

"Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, / schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht." (LUT 2017)


Das ist wie mit einer Mülltonne. Man wirft allen Restmüll hinein. Sortiert ihn nicht aus.

Und wenn die Müllabfuhr kommt, dann schütten die Müllmänner die ganze Tonne aus. Sie sortieren nichts. 


Genauso können wir das bei dem Gott Jahwe auch machen. Wir laden unsere ganzen Sorgen, Ängste, Bedürfnisse, Schmerzen etc. bei ihm ab. Und Jahwe sortiert auch nicht. Er entsorgt den Müll einfach. Und wir: Wir sind frei davon! 


Oder es ist wie bei einem Briefkasten. Wir werfen den Brief ein. Aber wir können ihn nicht zurückholen. So sollten wir es mit den Sorgen und Ängsten auch machen. Wir werfen sie bei Jahwe ein, aber wir holen sie nicht zurück. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. 

Trotzdem sind wir frei, wenn wir das tun. Ganz frei!


Und das Gute ist, Gott kümmert sich um unseren Müll. Er räumt ihn nämlich weg. Und er kümmert sich um unsere Briefe. Er beantwortet sie. Auf seine Weise und zu seiner Zeit.


Wenn du dich beim nächsten Mal fragst, wo Gott denn sei, wenn du leidest, denk an den Briefkasten und wirf deinen Brief in Form eines Gebets ein, egal ob mündlich oder schriftlich.


Gott segne dich.


Montag, 21. Dezember 2020

Vertrauen - aber wie?

Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.

(Hebräer 10,32-36; Luther 2017)

In diesem Text geht es um das Opfer Jesu. Zur Zeit des Alten Testaments mussten die Israeliten ständig Tiere opfern - für jede Sünde, jedes Vergehen. Dies war sehr anstrengend und dauerte lange an.

Aber dann sandte Gott seinen Sohn Jesus, den Erlöser. Er kam, um ein für alle Mal das Opfer, das wir Menschen so dringend brauchen, zu vollbringen. 

Dank Jesus müssen wir Menschen im 21. Jahrhundert keine Brand- und Sühneopfer mehr erbringen. Und trotz dieser Gnade leben viele Menschen auch heute noch ohne Vertrauen auf Jesus und auf Gott. 

Sie glauben, sie müssten alles selbst vollbringen und erreichen. Selbst ist der Mann, selbst ist die Frau!

Egozentrik, Arroganz, Angst, Verzweiflung stehen im Vordergrund. Wie nur soll man Gott vertrauen? Und tatsächlich gibt es auf diese Frage keine einfache Antwort. Nur die eine: das Gesetz, das Gott gegeben hat, können wir nicht allein und aus uns heraus zur Gänze erfüllen. Niemals. Wir können nicht die Welt oder unser eigenes Leben retten. Wir können nichts. Im Endeffekt sind wir ganz und gar auf Gott und seine Hilfe angewiesen. Komplett und vollständig. Alles Versuchen nützt nichts. Je mehr wir versuchen, perfekt zu sein, desto mehr scheitern wir. Gott weiß das. Er weiß, dass wir es niemals schaffen würden, er weiß, dass wir ungeduldig sind. Er weiß, dass wir uns ständig mit anderen Menschen vergleichen und dabei schlecht abschneiden. Er weiß... Und er möchte, dass wir es auch wissen ... und erfahren, dass wir auf ihn, auf Gott, angewiesen sind. Um den Willen Gottes zu tun und nicht zu sündigen, brauchen wir Gott. Wir brauchen das Vertrauen auf ihn. 

Aber wie können wir vertrauen? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht wirklich. Ich glaube, dass wir eine Entscheidung treffen müssen, Gott zu vertrauen. Wenn dann die Attacken des Satans und die Meinungen anderer Leute kommen, müssen wir uns immer wieder sagen, wem wir vertrauen. Nämlich Gott und sonst niemandem. Ausschließlich Gott. Niemand sonst kann uns ans Ziel bringen. An unser Lebensziel und an das himmlische ewige Ziel.

Den folgenden Satz finde ich sehr ermutigend: "Werft euer Vertrauen nicht weg... damit ihr das Verheißene empfangt." Was bedeutet das? Nun, Vertrauen wegzuwerfen, ist sehr einfach in unserer Zeit. Es gibt so viel, das uns von Gott ablenken will. Da wäre zum einen die Corona-Krise mit ihren vielen Toten und Kranken. Der Virus baumelt wie ein Damoklesschwert über uns. Dann gibt es da noch unsere leistungsorientierte Gesellschaft. Ständig müssen wir irgendetwas tun, irgendetwas leisten. Irgendjemanden zufriedenstellen. Nie kommen wir zur Ruhe. Selten zum Gespräch mit Gott.

Aber wie soll ein Auto fahren, wenn es nie an die Tankstelle kommt? Wie nur?

Wir haben es nötig, aufzutanken. Und zwar an der Quelle - bei Gott. Alles andere ist schmutziges Wasser. Einatmen. Ausatmen. Auftanken. Zufrieden sein. Sich so annehmen, wie man ist. Mutig sein, wenn es dran ist... und gelassen bleiben, wenn es dran ist. Dankbar sein.

Wenn Gott etwas verspricht, bleib dran mit dem Vertrauen, auch wenn es dir nicht immer gelingt. 

Bleib dran! Es lohnt sich. Das Verheißene empfangen wir nur, wenn wir im Vertrauen auf Gott dranbleiben und unser Vertrauen auf Gott nicht aufgeben oder wegwerfen.

Nicht jeder Mensch ist gelassen und hat ein großes Geduldspotenzial. Gott hält seine Versprechen immer. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Aber es dauert oft länger, als gedacht. Und der Teufel hört nicht auf, uns zu versuchen oder abzulenken. Andere Menschen werden uns immer ihre Meinung kundtun.  Doch dies alles soll uns nicht davon abhalten, Gott zu vertrauen und zu seiner Zeit, wenn es bei ihm dran ist, werden wir das Verheißene empfangen und noch viel mehr, als wir von Gott erwartet haben.

Die Frage ist nur, wem glaubst du, wem glaube ich: Gott? Dem Teufel? Dir selbst? Den Anderen?

Die Entscheidung ist jedes Mal aufs Neue schwer. Aber es lohnt sich, die richtige Entscheidung zu treffen.

Darum: "Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt."










Samstag, 17. Oktober 2020

LIEBE vs REGELN

"Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe! Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!"

(Hosea 10,12; Luther 2017)


Regeln, Regeln, Regeln - den ganzen Tag lang. Was ich nicht alles tun muss. Haushalt führen, studieren, im Job Höchstleistungen vollbringen, Kinder erziehen, Zahnarzttermin, das Auto in die Werkstatt schaffen. Und vor allem - immer schön lächeln! Weil - wie es mir gerade wirklich geht, interessiert ja niemanden.

Sieht so dein Leben aus? Dann habe ich eine Überraschung für dich. Gott versteht dich. Er ist auf deiner Seite.

Er hetzt dich nicht. Klar müssen alle diese Sachen erledigt werden. Aber vielleicht musst du sie nicht allein tun und kannst dir Hilfe holen.

Ich glaube auch, dass es nicht unbedingt die Arbeit ist, die uns fertig macht, sondern die Ansprüche, die wir und andere an uns haben.

Du musst alles richtig machen. Als Christ musst du dich aufopfern. Du musst den ganzen Tag lang schuften, dich auspowern und am Ende des Tages noch lächeln. Das gehört sich doch so als Christ!

Wenn du alles getan hast, kriegst du am Ende vielleicht noch einen Arschtritt.

Regeln. Und wehe, wenn du nicht alle einhältst! Laut Meinung mancher Christen, ist Gott dann sauer auf dich. Weil du gesündigt hast, weil du nicht alles richtig gemacht hast. Ihrer Meinung nach...

Das kann ziemlich anstrengend sein! Und das ist es auch.

Newsflash! Gott ist nicht so. Er weiß, dass du nicht perfekt bist. Ja du bist weit davon entfernt. Und das weiß Gott auch.

Entspann dich. Tu, was du kannst, und überlasse Gott den Rest. Denn was bringt es, wenn du am Ende selbst nicht mehr kannst.

Wenn ich mit meinem Auto nach langen Strecken nicht an die Tankstelle fahre, um aufzutanken, bleibe ich irgendwann liegen. Genauso musst auch du Pausen machen und manchmal auch Urlaub. Jeder hat ein anderes Kontingent an Kraft. Die einen haben mehr, die anderen weniger.

Außerdem ist das Leben nicht immer schwarz weiß. Es gibt Grauzonen. Nicht jedes Leben ist gleich. Die einen finden sehr früh ihren Partner fürs Leben, bekommen Kinder oder starten frühzeitig ihre Karriere. Wenn es bei dir etwas später geschieht, gerate nicht ins Zweifeln. Jedes Leben ist anders.

Und Situationen wechseln, ständig. Deshalb nützt das sich Vergleichen mit anderen gar nichts, weil es keine gemeinsame Vergleichsbasis gibt. Ich kann nicht eine Pampelmuse mit einer Weinbeere vergleichen. Da stimmt was nicht. Der Vergleich hinkt.

Gott erwartet auch nicht von uns, dass wir immer gerecht handeln. Das können und werden wir nicht, weil wir Menschen sind und Fehler machen - immer, ob wir wollen oder nicht.

Der Slogan höher, schneller, weiter gilt bei Gott nicht. Wenn Gott etwas tut, dann macht er es innerhalb einer bestimmten Zeitspanne und er macht es sehr gut, aber nicht gleichartig.

Jede Schneeflocke hat eine andere Struktur, jeder Fingerabdruck ist anders. Und es gibt Millionen Menschen auf der Welt. 

Die Liebe wiederum besteht darin, unsere Andersartigkeit zu akzeptieren und wertzuschätzen. So können wir uns ergänzen. Und nicht zu sagen, du musst etwas genauso machen, wie ich es tue. Das funktioniert nicht und das muss dein Ego aushalten. 

"Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe!"

Säet Gerechtigkeit - natürlich. Aber nach dem Maße der Liebe!

Liebe bedeutet nicht, dem anderen meine Regelvorstellungen aufzuzwingen.

Natürlich gibt es die Zehn Gebote. Und ganz klar ist es, dass wir niemanden umbringen sollen, unsere Eltern ehren und nicht stehlen usw.

Aber es gibt Bereiche im Leben, da schreibt uns die Bibel nicht vor, was wir tun sollen. Zum Beispiel, welchen Beruf wir ausüben oder welchen Partner wir heiraten. Oder welches Fach wir studieren.

Manche Leute scheinen allerdings zu glauben, dass sie einem Menschen alles vorschreiben dürfen. Wie er oder sie zu leben hat. Was er oder sie darf oder nicht darf. Eigentlich behandelt man so nur kleine Kinder, die noch nicht wissen, wie das Leben läuft.

Erwachsene sollte man so nicht behandeln! Das führt nur zu Unmut und einem permanent schlechten Gewissen, obwohl der Mensch nichts falsch gemacht hat, sondern nur seine eigenen Entscheidungen trifft. 

Gott liebt uns, so wie wir sind. Er hat uns unterschiedlich geschaffen. Und weil wir die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, ohnehin nicht einhalten können, hat er seinen Sohn Jesus geschickt. Manche Menschen leben so, als wäre Jesus gar nicht gekommen, für uns gestorben und auferstanden. 

Menschen, denen man alles aufzwingt, sind Sklaven. Sie sind nicht frei. Sie denken nicht selbst. Sie führen nur stur und stumm Befehle aus.

Gott ist kein Sklavenhalter, sondern die Liebe in Person. Liebe bedeutet für mich Freiheit. Laut der Bibel sollen wir innerhalb bestimmter Grenzen leben, ja. Aber dennoch in Freiheit und nicht unter Zwang. Jesus hat uns doch frei gemacht!

Ich habe oft genug Leute erlebt, die sagen, es gibt einen Master-Plan Gottes. Den Plan A. Plan A muss funktionieren. Was ist aber, wenn Plan A nicht funktioniert? Und das tut er meist nicht. Gibt es dann noch Plan B, C, D oder E? Oder muss ich mein Leben wegwerfen, weil Plan A nicht funktioniert hat?

Sicher nicht. Gott kommt mit jedem Menschen zurecht. Und Gott ist so kreativ. Dem Einen hat er beispielsweise die Gabe der Lehre gegeben, dem anderen die Gabe zu singen. Das ist für Gott in Ordnung. Er weiß und will, dass wir unterschiedlich sind. Er hat uns so geschaffen. Das Leben wäre todlangweilig, wenn wir alle gleich wären. Dann würde sich niemand ergänzen.

"Pflüget ein Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen..."

Beginne etwas Neues zu Gottes Ehre. Versuche es wenigstens. Wenn es nicht funktioniert, hast du es wenigstens probiert. Und tue es, solange es Zeit ist. Irgendwann wird diese Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Dann wird es zu spät sein. 

Denn dann kommt Jesus wieder.

...bis er kommt und Gerechtigkeit über euch regnen lässt!

Und wenn Jesus wiederkommt, dann wird Gott Gerechtigkeit über uns Menschen regnen lassen. Er wird vergelten, je nachdem, wie wir gelebt haben. Gutes und Böses wird er gerecht richten.

Am Ende wird auch die Liebe vollkommen sein. Dann brauchen wir uns nicht mehr abzustrampeln, mit unseren Schwächen zu kämpfen, uns krampfhaft abzumühen. Dann wird es nur noch Liebe geben und Gerechtigkeit bis in alle Ewigkeit. Dann werden wir, wenn wir Gerechtigkeit gesät haben, Liebe ernten. Darauf freue ich mich.





Dienstag, 29. September 2020

Freude - und wie man sie festhält

 

Immer ist die Rede von Freude in der Bibel. Aber wie freut man sich? Die Bibel nennt einige Beispiele.

Freude über das Fest der ungesäuerten Brote (2. Chronik 30,21), Freude in der Ernte (Jesaja 9,2), Freude am Gesetz (Psalm 119,70). Ja sogar Freude an den Feinden (2. Chronik 20,27; Luther 2017).

Aber woher kommt diese Freude? Ist es vielleicht die Freude am neuen Smartphone, die Freude am neuen Partner, die Freude am neuen Job oder Studium, die Freude an Freunden, die Freude, wieder gesund zu sein, die Freude an Parties?

Das alles sind wunderbare Dinge, die uns Freude und Spaß machen. Aber sie sind nicht von Dauer.

Wahre Freude kommt von innen oder besser gesagt von oben. Von dem Gott des Lichts und der Freude. Der Gott, von dem Paulus sagt: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!" (Philipper 4,4 Luther 2017).

Diese Freude kann auch erlebt werden, wenn du gerade in einer Krise steckst, wenn du gerade leidest oder Schmerzen hast. Diese Freude ist übernatürlich. Und auch übernatürlich gut! Diese Freude kann keiner stoppen und keiner kann dich von ihr abhalten. Nicht mal der Satan. Diese Freude will ich haben!

Wie das geht? Schau auf Gott. Guck nicht herunter in den Dreck. Du wirst immer etwas oder jemanden finden, über das oder den du dich beschweren kannst.

Aber schon in dem Wort "beschweren" steckt eine Last. Etwas schwerer machen. Du lädst dir quasi Steine auf. Dir ist nicht mehr so leicht ums Herz. Du bekommst vielleicht Schwermut oder Depressionen. Sie drücken dich herunter.

Stattdessen sieh das Gute an, das Gott für dich tut. Jeden Tag. Jeden Tag geht die Sonne auf. Jeden Tag darfst du Wasser trinken und Brot essen. Das ist nicht überall auf der Welt so. Jeden Tag hast du ein Dach über dem Kopf. Vielleicht hast du auch eine Arbeit oder ein Studium, das dir Spaß macht.

Vielleicht hast du Freunde oder einen Partner, den du liebst, für den du dankbar sein kannst.

Wenn du gesund bist, darfst du dankbar sein. Wie viele Menschen sind es nicht!

Schau hin, es gibt so viel Gutes. Vielleicht darfst du in den Urlaub fahren oder im Café einen Kaffee trinken, im Restaurant ein Glas Wein. Vielleicht darfst du mit deinen Freunden feiern.

Das ist Grund zum Danken. Auf einmal ist dein Kopf und dein Herz auf das Gute, auf Gott, fokussiert und du siehst den Dreck gar nicht mehr.

Diese Freude und diesen Frieden, den du durch Dankbarkeit erhältst, kannst du an andere Menschen weitergeben, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht. Du darfst voller Freude für sie beten und bekommst dadurch noch ein bisschen mehr Freude geschenkt.

Der Freude-Kreislauf ist ein Glückskreislauf. Das Starren in den Dreck ein Teufelskreis.

Entscheide dich, jeden Tag aufs Neue.




Sonntag, 23. August 2020

Dein Feedback zählt!

Schon mal gehört? Dein Feedback zählt! Du musst bewerten.

Deinen Arzt, deinen Lehrer, deine Eltern deine Klassenkameraden, Studienkollegen, deinen Partner, deinen Blog, dein Hotel, deinen Steuerberater.

Wie anstrengend!

Alles und jeder wird heutzutage bewertet. Dabei werden Menschen oft auch in Schubladen gesteckt.

Dieser Arzt ist gut. Er macht keine Fehler. Dieser Schüler gehört zu den Top Ten und wird nicht gemobbt.

Die Eltern von Max sind top, die von Hans eher nicht.

Aber wer sagt denn eigentlich, dass ich mich bewerten lassen muss? Es gibt Menschen, die andere Menschen bewerten und Menschen, die das nicht zulassen.

Macht Gott das auch so mit uns? Bewertet er uns? Rechnet er uns jeden Fehler an?

Nein. Das tut er nicht. Denn das wäre fatal für uns.

Gott liebt uns so, wie wir sind. Mit all unseren Fehlern und Schwächen. Er haut uns nicht auf die Finger, wenn wir mal einen Fehler machen, sondern er bringt uns in Liebe wieder auf die rechte Bahn.

Die Menschen wollen uns einen Stempel aufdrücken. Die ist immer so zurückhaltend und der ist so wahnsinnig arrogant. 

Als ich Kind war, hat meine Mutter uns immer Geschichten vorgelesen. Darin ging es öfter um eine sogenannte Wunderbrille. Das ist eine imaginäre Sonnenbrille, die wir öfter mal tragen sollten, um hinter die Fassade bei unseren Mitmenschen zu schauen.

Viele Menschen versuchen sich durch bestimmte Verhaltensweisen zu schützen, um nicht noch einmal verletzt zu werden. Sie tragen ein Trauma mit sich herum.

Andere versuchen das Gegenteil von dem vorzuspielen, wie sie wirklich sind.

Unsere Charaktere sind nun mal verschieden. Jeder kommt aus einer anderen Kultur, hat andere Eltern, andere Stärken und Schwächen, andere Interessen, eine andere Hautfarbe usw.

Anders ist nicht schlimm oder falsch, sondern eben nur anders.

Menschen in Schubladen zu stecken oder ihnen einen Stempel aufzudrücken, engt sie ein. Begrenzt ihr Gebiet, ihren Einzugsbereich.

Jeder von uns macht Fehler, früher oder später. 

Wir sollten uns die Devise Gottes zu eigen machen, die da lautet: 

"Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat. Auf diese Weise wird Gott geehrt."

(Römer 15,7; Hoffnung für alle)

Wenn du durch die Wunderbrille schaust, erkennst du vielleicht, dass manche Menschen, von denen du wenig erwartet hast, richtige Pfundskerle sind und später zu deinen besten Freunden gehören.

Drücke niemandem, auch nicht dir selbst, einen Stempel auf, denn Gott hat Menschen mit seinem Heiligen Geist und seinem Stempel der Gnade versiegelt.






Mittwoch, 6. Mai 2020

Leg alles auf das Totenbett...




"Aber die Mutter des Knaben sprach: So wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: Ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und ging ihr nach. Gehasi aber ging vor ihnen hin und legte den Stab dem Knaben aufs Antlitz: da war aber keine Stimme und kein Aufmerken. Und er ging zurück Elisa entgegen und sagte ihm: Der Knabe ist nicht aufgewacht. Und als Elisa ins Haus kam, siehe, da lag der Knabe tot auf seinem Bett. Und er ging hinein und schloss die Tür hinter sich zu und betete zu dem HERRN und stieg aufs Bett und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf des Kindes Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände und breitete sich so über ihn; da wurde des Kindes Leib warm. Er aber stand wieder auf und ging im Haus einmal hierhin und dahin und stieg wieder aufs Bett und breitete sich über ihn. Da nieste der Knabe sieben Mal; danach tat der Knabe seine Augen auf. Und Elisa rief Gehasi und sprach: Ruf die Schunemiterin! Und als er sie rief, kam sie hinein zu ihm. Er sprach: Da, nimm hin deinen Sohn! Da kam sie und fiel nieder zu seinen Füßen und neigte sich zur Erde und nahm ihren Sohn und ging hinaus." 
(2. Könige 4, 30-37; Luther 2017)

In dieser Geschichte geht es um eine Mutter, die von Gott durch Elisa einen Sohn versprochen bekommen hatte in hohem Alter. So ähnlich wie bei Abraham. Sie glaubt dem Propheten Elisa zunächst nicht. Sie sagt mit etwas anderen Worten: "Elisa, mach dich nicht über mich lustig. Ich werde in meinem Alter keine Kinder mehr bekommen."
Aber 1 Jahr später bekommt sie einen Sohn. Sie liebt ihn über alles. Und dann auf einmal eines Tages bekommt dieser Sohn wahnsinnige Kopfschmerzen. Innerhalb von ein paar Stunden stirbt er.
Seine Mutter läuft zu Elisa und sagt zu ihm: "Ich habe dir doch gesagt, du sollst keine Scherze mit mir treiben." Aber als Elisa sie fragt: "Wie geht es deinem Sohn?", sagt sie nur "Gut". Aber Elisa spürt: Da stimmt etwas nicht. Es geht ihrem Sohn nicht gut. Er schickt also seinen Diener Gehasi hin mit seinem Stab. Der soll den Stab auf das Antlitz des Kindes legen. Auf dem Weg zurück zu dem toten Sohn der Frau soll er mit niemandem sprechen und niemanden grüßen.
Dann legt er den Stab auf das Kind. Doch es geschieht nichts. Elisa geht selbst los. Er kommt in das Zimmer und verschließt die Tür hinter sich.

Er legt sich auf den Sohn. Seinen Mund auf dessen Mund und seine Augen auf dessen Augen und seine Hände auf dessen Hände.
Plötzlich wird der Körper des Jungen warm und er erwacht zu neuem Leben.

Was für eine krasse Geschichte.

Erst mal ist da die Frau. Sie hatte einen Traum. Sie hat nicht wirklich daran geglaubt. Aber Gott gab ihr ein Versprechen und es ging in Erfüllung. Sie liebte diesen Sohn von ganzem Herzen.

Eines Tages, als er erwachsen ist, bekommt er plötzlich Kopfschmerzen und stirbt. Einfach so.
Sie sagt zu Elisa: Warum? Warum hast du mir Hoffnungen gemacht? Warum bekomme ich diesen Sohn und jetzt, wo er groß ist, stirbt er?
Wie oft stellen wir Gott diese Frage? Gott, wann bekomme ich endlich diesen Job, diesen Partner, diese Lehrstelle? Gott, wann werde ich endlich gesund?

Und dann nach viel zu langer Zeit geht der Wunsch in Erfüllung. Gott ist gnädig und er gibt.
Und dann auf einmal, urplötzlich, platzt der Traum wie eine Seifenblase.
Warum?

Ich kann mir vorstellen, dass diese Frau ziemlich verzweifelt gewesen sein muss. Absolut durch.

Aber das Kuriose ist, sie spricht nicht darüber. Sie trauert so sehr um ihren Sohn, dass ihr die Luft wegbleibt. Als ihr Ehemann sie fragt, wie es ihrem gemeinsamen Sohn geht, sagt sie nur: "Gut." Und: "Ich muss zu Elisa."

Die Propheten waren damals Mittelsmänner zu Gott. Sie waren Stellvertreter Gottes auf Erden.
Also heute könnte man sagen, sie geht zuerst zu Gott und fragt ihn: Gott, warum?
Warum versprichst du mir etwas und ich bekomme es auch. Und dann nimmst du es mir einfach wieder weg?
Warum? Es ist nur ein Gedanke, aber vielleicht wollte Gott die Prioritäten der Frau wieder zurechtrücken. Vielleicht wollte er sich in ihrer Prioritätenliste wieder ganz nach oben bringen.

Sie läuft also zu Elisa. Sie sagt nichts. Sie wirft sich zu Boden und umklammert Elisas Füße, wie ein Kind. Sie ist so am Boden zerstört. Als Elisas Diener Gehasi sie kurz zuvor fragt, wie es ihrem Sohn gehe, lügt sie und sagt: Gut. Aber Moment. Vielleicht ist es ja gar keine Lüge. Vielleicht glaubt sie schon hier daran, dass Gott letzten Endes alles gut machen wird mit ihrem Sohn.

Vielleicht hat sie schon hier die Gewissheit, dass Gott keine Fehler macht.

Zu Elisa sagt sie dann aber: "Warum täuschst du mich? Ich habe dir gesagt, du sollst mich nicht täuschen."

Ich kann dieses Gefühl zutiefst nachvollziehen. Da ist etwas, das Gott einem versprochen hat.
Man hat gehofft, gebangt und es anfangs vielleicht noch nicht einmal für voll genommen.

Und dann geschieht es tatsächlich. Aber als das Kind groß ist, der Traum geboren und ausgereift, ist es auf einmal vorbei. 

Das kann diese Frau nicht glauben und sie wirft sich zu Elisas Füßen.

Elisa macht seinen Job. Er hört auf Gott. Und er hört nochmal hin. Und als er die Antwort bekommt, da geht er hin und schließt die Tür zu. Er braucht kein Publikum. Er braucht keine Menschen. Nur Gott. Er will nur seinen Auftrag ausführen.
Er tut, was Gott ihm gesagt hat. Er legt sich auf das Kind.

Aber dies geschieht nicht sofort. Zunächst ist er sich nicht sicher. Er schickt seinen Diener Gehasi mit seinem Stab zu dem Sohn der Frau. Der soll ihn mit dem Stab berühren. Für mich bedeutet das: Du musst selbst glauben, was Gott dir gesagt hat. Niemand anders kann das für dich übernehmen. Lass dich nicht von Menschen oder Dingen ablenken. Lass dir nicht reinreden. Höre nicht auf ein "nein", wenn du "ja" sagen sollst oder auf ein "ja", wenn du "nein" sagen sollst. Höre ausschließlich auf Gott. Geh selbst hin. Lege deinen eigenen Körper auf das Kind. Schicke nicht jemand anderen.
Es ist dein Leben.
Übernimm die Verantwortung dafür.

Elisa geht also selbst hin und legt sich auf den Jungen. Und siehe da: Der Körper des Jungen wird warm. Der Junge erlebt eine Auferstehung. 

Wie viele deiner Träume hast du schon begraben? Gott möchte sie zu neuem Leben erwecken.
Vielleicht hast du Ängste, Sorgen, Wut, Ärger, Misstrauen, Sachen, die dich schon lange beschäftigen, und du möchtest sie loswerden. Du willst, dass sie endlich sterben. Lege sie auf das Totenbett! Gott wird sich darum kümmern. Wenn du diese Sachen an Gott abgibst, hast du die Hände wieder frei für deinen Sohn, für deine Träume. 

Diese Ketten töten dich. Sie töten deine Seele. Der Teufel benutzt sie, um dich zu quälen. Er greift deine Träume kurz vor ihrer Geburt an.

Aber lass es nicht zu. Gott hält seine Versprechen. Alle. Auch, wenn es länger dauert als erwartet.
Auch wenn es schwieriger wird, als gedacht. Auch wenn Hinz und Kunz dir sagt, gib auf.
Sag nein! Ich halte fest. Die Hoffnung stirbt nie. Sie stirbt nicht zuletzt. Sie stirbt nie.

Elisa gibt nicht auf. Er legt sich nicht nur einmal auf den Jungen. Nein. Zweimal. Er gibt nicht auf. Er versucht es wieder.

Wie oft sind wir versucht, aufzugeben? Wie oft haben wir es schon versucht und sind kurz davor, das Handtuch zu werfen? Bleib dran. Gib nicht auf. 

Im Fitnessstudio Gottes trainierst du deine geistlichen Muskeln. Du wächst durch Druck. Du wächst, wenn du keine Wahl mehr hast, als Gott zu vertrauen. Du wächst, wenn alle gegen dich sind und du nur noch Gott hast. Du wächst.

Und dann, dann bist du ein wahres Zeugnis für Gott. Dann kommt deine Auferstehung. Dann kommt deine Sternstunde, deine Traumstunde. Dann bist du für deine Fesseln gestorben, für den Teufel gestorben. Er kann dich nicht mehr angreifen. 

Nur derjenige ist angreifbar und erpressbar, der etwas zu verlieren hat.

Wenn du für die Sünde tot bist, bist du frei von ihr. Wenn du für die Sorgen und Ängste tot bist, bist du frei von ihnen. Vertraue Gott und er wird deine Herzenswünsche erfüllen. Denn er hat sie in dich hineingelegt.
Vertrau!





Samstag, 2. Mai 2020

Zukunft und Hoffnung


Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. 

(Jeremia 29, 11-12; Luther 2017)


Diesen Vers lese ich in letzter Zeit öfter. Ich entnehme daraus 
3 Punkte.

1) Gott macht sich Gedanken über uns.
2) Zukunft und Hoffnung - Die Sonne geht auf
3) Unser Gebet und die Erhörung Gottes

Punkt 1): Gott macht sich Gedanken über uns.

Wie viele Menschen auf dieser Welt glauben eigentlich, dass Gott sich Gedanken über sie macht. Dass die Menschen Gott nicht egal sind? 
Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, nicht viele.
Vielleicht denken viele Menschen jetzt in dieser Krise, dass Gott sie überhaupt nicht beachtet. Aber das stimmt nicht.

Diese Zeit ist sehr schwer für uns alle. Aber vielleicht gibt uns Gott jetzt auch die Möglichkeit, einander zu lieben, indem wir Rücksicht aufeinander nehmen und einander helfen.

Vielleicht werden wir auch geprüft, ob wir Gott vertrauen, dass er uns helfen wird. Dass er uns durchbringt, egal, wie schlimm das Leben gerade aussieht.

Punkt 2): Zukunft und Hoffnung - Die Sonne geht auf.

Nach einer sehr schwierigen Zeit, versprach Gott den Israeliten wieder Zukunft und Hoffnung. Das gilt auch für uns.
Gott wird diese notvolle Zeit beenden und uns einen Neuanfang geben. Wir werden wieder fröhlich sein und Hoffnung haben.
Wir werden nicht in dieser schlimmen Situation bleiben.
Die Sonne wird wieder aufgehen. Gott lässt uns nicht im Stich. Niemals. Er hat uns bisher geführt und das wird er auch weiterhin tun. Lass seine Hand nicht los. Vertraue ihm. Er wird es wohl machen. Er kennt deine Zukunft bereits jetzt. Und er hat einen Plan für dein Leben. Immer noch. Dein Leben ist nicht zu Ende. Gott hat Neues und Großes mit dir vor.
Sei dir dessen bewusst und gewiss. Gott ist mit dir und hält dich bei der Hand. Ganz sicher.
Ohne Gott kannst du dein Leben nicht meistern.

Punkt 3): Unser Gebet und die Erhörung Gottes

Du darfst beten und erleben, wie Gott dein Gebet erhört. Gerade jetzt. Gerade in der Krise.
Gott erhört Gebet. Das hat er in der Bibel, seinem Wort, versprochen. Er verändert gerade unseren Charakter. Er lässt uns wachsen. Und dann holt er uns aus dieser Krise und Wüste heraus. Er hört und erhört uns, wenn wir zu ihm rufen. 

"Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen." (Psalm 50,15; Luther 2017)

Gottes Wort gilt!