Freitag, 26. Januar 2018

Vertrauen - aber wem?


Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.
(Psalm 118,8; Luther 2017)
 Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten.
(Psalm 118,9; Luther 2017)

Beim Stöbern in der Bibel auf der Suche nach dem Thema "Vertrauen" bin ich auf diese beiden Verse gestoßen.
Vertrauen ist ein schwieriges Thema. Denn da scheiden sich die Geister. Es gibt vieles, worauf Menschen ihr Vertrauen setzen. Da wäre zum Beispiel das Auto, ein Statussymbol. Oder aber der Ehepartner, die Kinder, der Beruf, die Armee, das Hobby, die Eltern, der Alkohol, die Partys. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Interessanterweise geht es in den oben genannten Bibelversen aber weder um Autos noch um Partys, auch nicht um Gott, sondern um Menschen und Fürsten.

Warum gerade Menschen und Fürsten, frage ich mich.

Manchmal stelle ich mir vor meinem inneren Auge eine Statistik zum Thema Vertrauen vor und frage mich dabei: Wie viele Menschen haben sich schon einmal auf einen oder mehrere Menschen verlassen und sind dabei grandios gescheitert? Mit kleineren oder auch größeren Wunden und Narben als Überbleibsel.

Und dann kommt mir die Frage in den Sinn: Warum ist es eigentlich so gefährlich, sich auf Menschen zu verlassen oder ihnen zu vertrauen?
Ich denke, es ist zum einen, weil jeder Mensch eine eigene Meinung vertritt, eigene Vorlieben, eigene Stärken und Schwächen, einen eigenen Charakter, eine eigene Erziehung und Prägung und eigene Wertvorstellungen hat.
Das ist an sich nichts Schlechtes. Aber es hilft mir nicht, beim Thema "anderen vertrauen". Wenn für den einen Zuverlässigkeit wichtig ist, es dem anderen aber nichts ausmacht, beispielsweise 1 Stunde später zum verabredeten Termin zu kommen, wie weit her ist es dann mit dem Vertrauen? Kann ich das?

Der zweite oben genannte Vers bezieht sich auf Fürsten.
Vielleicht würden wir heute sagen Politiker, Diktatoren, Machthaber, Herrscher oder Ähnliches.
Machthaber oder Politiker haben meist auch eine Armee zur Verfügung. Soldaten, die das Land verteidigen, und die entsprechende Ausrüstung.

Das Problem hierbei ist jedoch, dass Machthaber ihre eigenen Interessen vertreten, oft auch ungeachtet dessen, was das Volk oder die Beherrschten denken.
Woher soll ich denn wissen, ob es ein Machthaber oder Politiker gut mit mir meint oder mit sich selbst?

Woher soll ich wissen, ob er oder sie den Armen hilft, die Schwachen und Kranken unterstützt, die Steuergelder richtig und zum Wohl aller einsetzt oder in die eigene Tasche wirtschaftet? Woher soll ich wissen, ob ein Politiker oder eine Politikerin hält, was er oder sie verspricht? Das kann ich nicht. Das übersteigt meinen Horizont. Ich bin nicht allwissend oder allmächtig, so wie Gott.

Vertrauen ist für mich etwas Kostbares. Etwas, das erst verdient werden muss. Ein Vertrauter ist jemand, der immer für seinen Freund oder seine Freundin da ist. Der die guten und die schlechten Zeiten teilt. Der da ist, wenn es unangenehm und brenzlig wird. Der sich nicht versteckt, wenn es mal hart auf hart kommt.

Ein Vertrauter ist jemand, dem man, wie der Name schon sagt, durch und durch vertrauen kann.
Egal, wie verkorkst die Situation gerade aussieht, wie problematisch die Katastrophe auch sein mag.
Der Freund/die Freundin ist für einen da. Punkt.

Gott ist so jemand. Er ist da, wenn du ihn brauchst. Nicht nur in guten Zeiten, sondern gerade in den schlechten, wenn du dringend Trost und Unterstützung brauchst. Wenn du krank bist oder dein Leben auseinanderzubrechen droht. Dann ist Gott für dich da.

Und Gott hat noch einen Vorteil vor Menschen. Er kennt dich ganz genau. Er kennt deine Vergangenheit, deine Gegenwart und deine Zukunft.
Er weiß, was du im Leben richtig gemacht hast, und auch, was du gehörig vergeigt hast. Das verzeiht er dir sogar. Vor ihm darfst du authentisch und ehrlich sein. Du musst dich weder verbiegen noch brav sein. Du darfst sein, wie du bist. Das ist Liebe. Das ist Vertrauen.

Wenn man weiß, jemand meint es wirklich gut mit mir, ist es leichter zu vertrauen.
Woher weiß ich aber, dass Gott es gut mit mir meint?
Nun, er hat seinen einzigen Sohn Jesus ans Kreuz gehen lassen. Für mich sterben lassen. Damit ich die Chance habe, in Gottes Arme zu laufen und "Papa" zu ihm zu sagen. Mehr Liebe hat mir auf dieser Erde noch keiner bewiesen.

Deshalb möchte ich ihm vertrauen. Und das bedeutet nicht, dass ich nicht manchmal auch Zweifel habe. Aber ich weiß, Gott meint es gut mit mir. Das hat er schon so oft bewiesen.




Donnerstag, 4. Januar 2018

Zweifeln






Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und 
rettet sie... (Judas 22, 22-23; Luther 2017)

Interessant. Dieser Vers der Bibel ist mir noch nie aufgefallen. 
Er steht im Zusammenhang mit dem zweiten Kommen von Jesus auf diese Erde und mit dem ewigen Leben.

Warum sagt Gott uns das? Vielleicht, weil es eine Menge Leute gibt, die zweifeln; die am Leben verzweifeln. Menschen, die leiden, die in Not geraten sind, in Krankheit und Armut; die einen geliebten Menschen verloren haben oder einsam sind; die über die Maßen gestresst sind; Menschen, die keinen Ausweg mehr sehen; Menschen, die am Glauben zweifeln.

Gott sagt uns: Kümmert euch um diese Menschen, ihr als meine Botschafter, ihr als meine Kinder. Helft ihnen, kümmert euch um ihre Anliegen.

Seid ihnen Freunde, wenn sie im Leid jemanden brauchen, mit dem sie sprechen können, dem sie ihr Herz ausschütten können. Steht ihnen bei.

Und dann dieser zweite Teilsatz: "...andere reißt aus dem Feuer..." Vielleicht hat sich jemand in eine Sucht verstrickt. Es müssen nicht immer Drogen im Spiel sein. Vielleicht sind es falsche Gedankengebäude, Beziehungsängste, Sorgen, Stress, eine schlimme Krankheit. Holt sie da raus, indem ihr ihnen Gott vor Augen stellt, der immer noch größer ist. Indem ihr sie wieder auf Gott verweist, damit sie sich auf ihn fokussieren.

Mancher ist vielleicht kurz davor, vom Glauben abzufallen, weil er oder sie schlechte Erfahrungen mit Situationen oder Menschen gemacht hat. Wir als Kinder Gottes sollen diese Menschen ermutigen, ihnen wieder auf den Weg helfen. Mit ihnen reden und mit ihnen beten.

Das ist ein vernünftiger Gottesdienst.












Montag, 1. Januar 2018

Frohes neues!


Ein frohes neues Jahr 2018. Das haben sich viele Menschen auf dem ganzen Erdball gewünscht. Welche Wünsche wohl darunter gewesen sind? Vielleicht Gesundheit, Freude, Glück, Liebe, Reichtum, Freunde, einen schönen Urlaub usw. und so fort. Wir können Menschen so viel wünschen. Aber was wünscht sich eigentlich Gott? Von uns? Ich glaube, er wünscht sich Gemeinschaft. Gemeinschaft mit uns. Gott ist ein "Beziehungsmensch". Gott ist gelebte Beziehung. Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Gott schickte Jesus, seinen Sohn, auf die Erde, um für uns zu sterben. Er wollte dadurch seine Beziehung zu uns Menschen, die durch unsere Schuld gestört war, wiederherstellen.
Wir - sind ihm wichtig. So wichtig, dass er sich selbst für uns gab.
Eine Beziehung zu ihm und mit ihm. Das ist unsere wahre Berufung. Unsere Heimat ist der Himmel.

Wie wäre es, wenn du und ich in der nächsten Zeit einmal jemandem unsere Beziehung zu Gott spiegeln? Das heißt, wir tun etwas Gutes für jemand anderen. Zum Beispiel, wir helfen einer älteren Dame, gehen für sie einkaufen. Oder wir besuchen einen kranken Menschen im Krankenhaus oder Hospiz. Oder wir beaufsichtigen die Kinder eines Ehepaares, damit sich die Eltern auch mal einen schönen Abend machen können. Oder wir geben einem Schüler Nachhilfe, dem das Lernen schwerfällt. Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, Gottes Hand zu spielen.

Darüber hinaus ist es gut und hilfreich für uns, unsere Beziehung zu Gott zu pflegen. Im Gebet, im Lobpreis, im Gespräch mit ihm. Egal, ob beim Autofahren, im Bus auf dem Weg zur Arbeit, in der Schule, im Krankenhaus, im Kindergarten, zu Hause. Wir können überall mit Gott reden. Auf welche Weise auch immer. Beim Malen oder Zeichnen, beim Abwaschen, bei den Hausaufgaben, beim im Internet surfen, beim Zähneputzen... Gott hört zu. Er möchte, dass wir mit ihm reden; ihm unser Herz ausschütten. Und er antwortet uns. Immer. Manchmal hören wir nur nicht zu oder wir warten Gottes Antwort gar nicht erst ab.

Hör ihm zu. Sonst verpasst du was!